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Vietnam/Cambodia

Reisen

Der ausschlaggebende Grund diese Laender als Reiseziele zu waehlen war die Angst, dass diese Regionen einen Teil ihrer Urspruenglichkeit mit jedem neuen Jahr verlieren wuerden.

Die Reisezeit wurde auf Januar gelegt, da auf Grund meiner Recherchen dies die beste Reisezeit sein sollte. Diese Entscheidung zeigte sich auch im Nachhinein als absolut richtig. Das Wetter war stets zumindest ertraeglich bis traumhaft schoen. Im Norden Vietnams war Regenschirm Pflicht und wer keine warme Kleidung dabei hatte, der hatte mindest ein Problem. Wenn im Fernsehen Kriegsfilme von Vietnam gezeigt werden, dann ist es stets bruetend heiss, von Kuehle keine Spur.

Das Klima Nordvietnams wuerde ich mal mit dem des noerdlichen Italien vergleichen. Ein Blick auf die Karte zeigt auch, dass dieser Landesteil gar nicht so weit suedlich liegt, wie man gemeinhin denkt.

Auf Grund seiner geografischen Ausbreitung hat Vietnam aber auch subtropisches bis tropisches Klima zu bieten. Der Sueden ist gepraegt von Allem was in den Tropen "kreucht und fleucht". Die erwaehnten Kriegsfilme spielen beinahe alle hier, zumal Saigon als Metropole auch in dieser Region liegt.
Unser Flug ging mit einem Zwischenstopp ueber Singapur nach Hanoi der Hauptstadt des Landes. Was an dieser Stadt sofort ins Auge faellt, die hohen und schmalen Haeuser. Dies ist die Folge eines ehemaligen Steuergesetzes, nach der die Grundsteuer nicht nach der Flaeche eines Hauses, sondern der anliegenden Laenge an der Strasse zu berechnen war. Dieser Baustil hat sich auch im Umland von Hanoi erhalten. Inzwischen wird auch Hanoi immer mehr von Hochhaeusern eingenommen. Eine absolut sehenswerte Attraktion ist das Wasserpuppentheater. Kein Tourist sollte sich dieses Schauspiel entgehen lassen. Auch das Ho-Chi-Minh-Mausoleum gehoert zum Pflichtbesuch. Laengere Wartezeiten vor dem Grabmal sind allerdings zu kalkulieren. Ein weiteres Highlight ist die Ha-Long-Bucht, ein Gewirr aus Felseninseln mit teils skurrilen Formen aber traumhaft schoen.
Wie ueberall in Vietnam, hat die Religion auch in Hanoi einen grossen Einfluss auf die Bevoelkerung. Ein Beleg dafuer sind die vielen Tempel. In Vietnam leben hauptsaechlich Buddhisten und Christen. Weit verbreitet ist auch der Daoismus und Konfuzianismus. Der Ahnenkult ist tief verwurzelt.
Von Hanoi ging die Reise via Flugzeug weiter nach Da Nang in Zentralvietnam. Mit dem Bus erkundigten wir die Gegend, so z.B. Hoi An und nach passieren des beruehmt beruechtigten Wolkenpasses (hier waren im Krieg tagelange Gefechte, die Einschussloecher sind heute noch zu sehen), die ehemalige Kaiserstadt Hue. Die Zitadelle mit dem Kaiserpalast laesst den ehemaligen Prunk erahnen. Leider wurde diese maechtige Anlage von den Amerikanern im Krieg grossteils zerstoert. Mit dem Flieger erreichten wir das Herz Suedvietnams, Saigon. Von den jetzigen Machthabern wurde die Stadt in Ho Chi Minh-City umbenannt, was aber nur bedingt stimmt. Dieser neue Name ist eigentlich der Zusammenschluss von drei Staedten. Kolonialbauten und Hochhaeuser, sowie das Verkehrsgewirr mit seinen Strassenhaendlern bestimmen das Gesicht dieser Riesenstadt. In den Strassen pulsiert das Leben, gepraegt von Unmengen Mopeds auf denen oft 4 oder 5 Personen sitzen. Das Moped ist das Transportmittel schlechthin. Selbst Schweine, oftmals zwei oder drei Stueck, werden in sogenannten Schweinetueten - korbaehnliche Gebilde - transportiert. Das Geknattere der Motore geht ueber 24 Stunden. Riesige, scheinbar nicht enden wollende Heerscharen von Mopeds, sind in den Strassen unterwegs. Am Strassenrand sind Unmengen von Strassenhaendlern die aber keineswegs uebermaessig aufdringlich sind.

Das Kriegsmuseum von Saigon zeigt ein sehr trauriges Kapitel der Geschichte Vietnams (allerdings aus der Sicht des Viet Kong). Wir kennen nur die amerikanische Version, hier sieht man die Version des Gegners incl. der Grausamkeit.

Sehr gut kann man erkennen, dass die Amerikaner nicht immer so waren, wie sie uns in den Medien verkauft wurden. Das kann man auch an Ho Chi Minh erkennen. Er ist im Land so etwas wie ein Heiliger und wird allseits hochgeschaetzt. So schlimm wie er bei uns von der Politik immer geschildert wurde, kann er also nicht gewesen sein. Zweifellos hat er Grossartiges fuer sein Land geleistet. Auch die furchtbaren Folgeschaeden fuer die Bevoelkerung werden gezeigt. Leider bekamen wir viel zu wenig Zeit um diese - von uns doch selbst erlebte Zeitgeschichte - anzuschauen. So sahen wir vom gesamten Areal vielleicht mal 20%.

Cambodia:
Von Saigon ging es mit Vietnam Airlines nach Kambodscha oder Cambodia wie dieses Land jetzt genannt werden will. Wir landeten in Siem Reap, einer Provinzhauptstadt in der Naehe der beruehmten Tempelanlagen.

Gleich nach der Ankunft konnte man den grossen Unterschied der beiden Laender sehen. In Vietnams Staedten ist stets geschaeftiges Treiben. Hier in Cambodia ist diese Geschaeftigkeit bei weitem nicht so ausgepraegt. Die Haeuser stehen meist auf Pfaehlen. Die Armut ist wesentlich groesser und die Leute sind dunkler. Man sieht den indischen Einschlag. Dies kommt auch in der Religion zum Ausdruck. Der Grossteil der Cambodianer gehoert dem indischen Buddhismus an.
Phnom Penh wird vom franzoesischen Einfluss aus der Zeit Indochinas dominiert. Breite Strassen und grosse Kolonialgebaeude beherrschen das zentrale Stadtbild. Die Menschen Kambodschas haben unglaubliche Schreckensszenarien hinter sich. Die roten Khmer töteten 20 bis 30 % der Bevoelkerung. Waehrend ihrer Herrschaft wurden die Staedte - auch die Hauptstadt Phnom Penh - komplett entvoelkert. Die Bewohner mussten aufs Land und als Bauern arbeiten. Die weitaus meisten Intellektuellen wurden getoetet. So ueberlebte unser Reiseleiter, ein ehemaliger Student nur, weil er in den Dschungel ging um mit Aesten wochenlang auf Baeumen einzuschlagen. Durch diese Taetigkeit bildeten sich Schwielen an seinen Haenden und er konnte sich dadurch als Bauer ausgeben. Seine komplette Familie wurde hingegen umgebracht.

Die heutige Bevoelkerung des Landes wird von jungen Leuten dominiert, weil viele der vorigen Generation ermordet wurden.

Wieder einmal ist eine grossartige Reise zu Ende. Wir haben die Leute Vietnams, die Kinh, sowie die Menschen Kambodschas, die Khmer kennen und schaetzen gelernt. Zwei Nachbarn die unterschiedlicher nicht sein koennen. In ihrer langen Geschichte haben sie sich nie

geliebt. Bleibt zu hoffen, dass die gegenseitige Achtung die Oberhand behaelt.

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